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„Daß du nicht weißt, was dir frommt, des faß ich jetzt deines als Pfand!“
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17. März 2024

Koexistenz

Die drei Formen des Einfügens in die transzendenten Einheiten sind
  • Anfachen von Bildungen zum Heil,
  • Einlassen auf Bildungen im Lebenskreis und
  • Einfinden in Bildungen im Sein,
wobei wir
  • Bewußtseinsfoki anfachen, auf welche wir uns in der netzförmigen Zeit beziehen,
  • uns auf Zieletappen einlassen, auf welche wir uns in der linearen Zeit zu bewegen, und
  • in Bildungsrollen einfinden, welche Spannungen in der punktförmigen Zeit erzeugen.
Die Formen des Einfindens, um welche wir bei den materiellen transzendenten Akten beten.

Einfinden in
  • bezügliche Erfahrung, nämlich die Verbindung mit einer Entwicklung bei einer Erfahrung,
  • bezügliche Bestrebung, nämlich die Erwiderung durch eine Gesetzmäßigkeit bei einer Bestrebung, und
  • bezügliche Vorhaben, nämlich die Betroffenheiten durch Verhalten bei Vorhaben,
wobei
  • Erfahrungen äußerlich als Entwicklungen erscheinen, welche sich in der Spannung einer verbinden,
  • Bestrebungen als Gesetzmäßigkeiten, welche einander in der Spannung einer erwidern, und
  • Vorhaben als Verhalten, welche einander in der Spannung eines betreffen.
Die Formen des Einlassens, um welche wir bei den funktionalen transzendenten Akten beten.

Einlassen auf
  • gemeinsame Erfahrung, das heißt auf eine gemeinsame Grundlage (zubewegendes Gebet angesichts des eigenen Bedachts oder des eigenen Begegnens),
  • gemeinsamen Umgang, das heißt auf einen gemeinsamen Ansatz (merkendes Gebet angesichts des eigenen Verständnisses oder des eigenen Einordnens), und
  • gemeinsame Vorhaben, das heißt gemeinsame Unternehmen (nachvollziehendes Gebet angesichts der eigenen Aufmerksamkeit oder des eigenen Umsetzens).
Die Formen des Anfachens, um welche wir bei den ideellen transzendenten Akten beten.

Anfachen
  • mitgeteilter Erfahrung, namentlich einer entfachten Zukunft, etwa der Heilsgeschichte,
  • mitgeteilter Vorhaltung, namentlich einer entfachten Erkenntnis, etwa der seelisch transzendent holistischen, und
  • mitgeteilter Vorhaben, namentlich entfachter Wirkungen, etwa der transzendent einfügenden Akte.
Für das Einfinden gibt es keine allgemeine augenfällige Veranschaulichung, doch das Einlassen läßt sich schön an Kindern veranschaulichen, welche mal dieser und mal jener Bildung hinterherlaufen, und das Anfachen an einer Gruppe, welche am Lagerfeuer mal in dieser und mal in jener Bildung schwelgt. Auch unsere Wirtschaft läßt sich an solchen Kindern veranschaulichen, und unsere Politik an einer solchen Gruppe, wobei sich allerdings die Frage stellt, welche Bildungen die Politiker anfachen - üblicherweise ja wirtschaftsdienliche, also zum kindlichen Hinterherlaufen einladende, was aber kein Dienst am Menschen ist, sondern ihn infantilisiert.

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16. März 2024

Voraussetzungen der und Gefahren für die Koordination

Wie ich zuletzt ausführte, mag Koordination gefährden, gleichzeitig wird sie aber auch gefährdet, und damit beschäftige ich mich nun.

Was garantiert, daß Menschen
  • die gemeinsam vorgezogene Erfahrung, um derentwillen sie zusammenarbeiten,
  • die gemeinsame Haltung, auf deren Grundlage sie sich verbünden, oder
  • die gemeinsamen Vorhaben, derentwillen sie sich Zusagen machen,
nicht aufgeben?

Ihre Gehießenheit, sofern sie der gemeinsamen Bildung entspricht, also
  • die Vorliebe der gemeinsamen Erfahrung (des Wirkens gebender Geister Gottes),
  • der (subjektive) Glaube der gemeinsamen Haltung und
  • das Gewissen den gemeinsamen Vorhaben.
Entspricht die Gehießenheit nicht, oder ist sie zu schwach, so ist die Koordination gefährdet und insbesondere durch den Übergang in Menschenführungsverhältnisse, nämlich den Übergang
  • der gemeinsamen Erfahrung in die Abfindung mit Behelfung,
  • der gemeinsamen Haltung in die Verleitung zu Angeboten und
  • der gemeinsamen Vorhaben in die Bestochenheit durch Belohnung:
Abfindung tötet die Geister Gottes, Verleitung die Verbündung und Bestechung koordinierte Vorhaben.

Für die weitere Betrachtung ist es aber letztlich unerheblich, ob beim Abfall von den gemeinsamen Bildungen nachgeholfen wurde oder nicht.

Findet der Abfall statt, so wirkt sich dies auf die Rechtfertigung aus, indem kein
  • Ausrichten auf der Grundlage oder Begegnen der gemeinsam vorgezogenen Erfahrung,
  • Berücksichtigen oder Einordnen nach der gemeinsamen Haltung, beziehungsweise
  • Rechenschaftgeben über die oder Umsetzen der gemeinsamen Vorhaben
mehr stattfindet, und dies führt dazu, daß die Gemeinsamkeit der Bildung bei den Betroffenen von der Gemeinschaft hinterfragt wird.

Falls die Koordination hinsichtlich der drei Güter unausgewogen ist, falls also
  • wenige Zusammenarbeitende weitgehend die Zugänge kontrollieren,
  • wenige Verbündete das Wissen oder
  • wenige Zusagenmachende die Macht,
so werden diese Wenigen, wenn sie abfallen, nicht verstoßen werden können und auch wenig Neigung verspüren sich, oftmals ja auch ungerechtfertigt, was in der Natur der Sache liegt, wenn die vorgezogene Erfahrung, die Haltung oder die Vorhaben eines Menschen erraten werden, hinterfragen zu lassen und stattdessen Koordination in Führen,
  • Zusammenarbeit in Behelfen,
  • Verbündung in Anbieten und
  • Zusagenmachen in Belohnen
überführen.

So viel zur allgemeinen Theorie. Es wird von Administrationen und Ministern gesprochen und das Bild des Volkes als Herr dieser Diener bemüht, wiewohl nicht im Deutschen, da sie dort dem Staat dienen, und es ist kein schlechtes Bild, wenn es als anzustrebendes Ideal verstanden wird, doch auf die tatsächlichen Verhältnisse angewandt stimmt es natürlich nicht, denn das Volk ist nicht in der Lage, die Administration zu behelfen, vielmehr behilft letztere ersteres, doch idealerweise zu einer Welt, deren Gestalt das Volk beschlossen hat.

Dieses Verhältnis zwischen Volk und Administration ist das eines koordinierten Vorhabens, nämlich jene Welt zu erreichen, bei welchem die Administration dem Volk die Zusage gemacht hat, seine Vorstellungen umzusetzen.

Was in den Ermessensspielraum der Administration fällt, und was das Volk entscheiden muß, wird dabei durch die Frage bestimmt, ob es die Gestalt der allgemein erfahrenen Welt betrifft. Wären Kriege, beispielsweise, auf Adelshäuser beschränkt, welche um das Recht der ersten Nacht kämpften, so gingen sie das Volk nichts an (The people have no say in the program for the genetic improvement of bastards!), aber wenn sie die Gestalt der Welt umkrempeln, selbstverständlich schon.

Es gehört dabei zu den Pflichten der Administration, den Willen des Volkes zu ergründen, und wo ihr das Urteil desselben unvernünftig erscheint, es darüber ins Bild zu setzen, warum es ihr unvernünftig erscheint, zu welchem Zweck es den Japanern beispielsweise erlaubt wurde, Pearl Harbor anzugreifen. Verabschiedet sich eine Administration aber von dieser Zusage, ob nun aus Bestechlichkeit oder nicht, so hört sie auf, sich selbst Rechenschaft über sie zu geben, und Anderen dann selbstverständlich auch nicht mehr, so daß das Volk anfängt, ihre Vorhaben zu hinterfragen, und indem die Administration der Versuchung erliegt, sich auf die absurdesten Hinterfragungen einzuschießen und sie als paranoide Verschwörungstheorien von Spinnern zu bekämpfen, koppelt sie sich im Gefühl der Gerechtfertigtheit auch formal durch sie bedeutungslos machende Vertragseinschränkungen von ihrer Zusage ab und wird bald zum Instrument einer auf Belohnung und Bestrafung beruhenden Herrschaft.

Langer Rede kurzer Sinn: Wenn sich Administrationen von Sicherheitsexperten einreden lassen, daß sie, um einen gefährlichen Ungeist zu bekämpfen, welcher die Demokratie bedroht, und welcher zum einen aus ihrer eigenen Weigerung, ihren Völkern über ihre Vorhaben Rechenschaft zu geben, entspringt, und zum anderen aus der Manipulation der Hinterfragung dieser Vorhaben durch die selben Sicherheitsexperten, zu robusteren Mitteln greifen müssen, so übernehmen sie nur das dreckige Geschäft für diese Sicherheitsexperten und außer, daß nun sie zu ihren Handlangern geworden sind, ändert sich rein gar nichts an der Beziehung zwischen dem Volk und den gegen es Putschenden.
Mais l'Elon, il nous sauvera, parce qu'il est assez puissant pour être libre. And freedom is never given, but always earned (said the slaveholder to his worsers).
Nun, Koordination ist auch nicht voraussetzungslos zu haben, sondern nur zwischen Gehießenen, welche Formen der Koordination finden, welche unterschiedlichen Graden der Übereinstimmung der Gehießenheit gerecht werden, derart sie sich nicht gegenseitig bekämpfen.

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14. März 2024

Seelennöte

Die Seele leidet
  1. darunter, wenn ihr keine Gedanken erwachen, weil es an Stimulanzen mangelt,
  2. darunter, wenn ihr keine Gedanken erwachen, weil sie zwanghaft andere verfolgt, und
  3. darunter, erwachte Gedanken nicht weiterverfolgen zu können,
wobei
  • die Sorge Gedanken durch Reflexion verfolgt,
  • die Achtung durch Navigation und
  • die Lust durch Anstrengung,
und folglich ergibt sich folgende Tafel der Seelennöte, welche die Verheißungsfülle nach dem Wirkungsbedürfnis der Seelenteile beurteilen.

Mangelnde
Stimulanz
Zwanghafte
Verfolgung
Unmögliche
Verfolgung
Reflexion Verlassenheit Verplantheit
(Bitterkeit)
Verhindertheit
Navigation Langeweile Getriebenheit Konsterniertheit
Anstrengung Lustlosigkeit Atemlosigkeit Hilflosigkeit
Je höher der Seelenteil, desto weniger umstandsabhängig ist das Erwachen und desto leichter die Verfolgung, wiewohl vorgestellte Umstände die erste Gesetzmäßigkeit scheinbar außer Kraft zu setzen vermögen. Aus diesem Grund zieht es die Seele in die Höhe, wo sie dann darauf achten muß, ihre Pläne so zu gestalten, daß sie sie in einen Stand versetzen, welcher für die Reflexion zu verwirklichender lieblicher Ordnungen offen ist.

Der wahre Hedonismus, sozusagen, und eines der größten Vergehen an ihm ist das mit der Sammelleidenschaft einhergehende Streben nach Vollständigkeit.

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12. März 2024

Das Wesentliche für einen, den und die Menschen

Das Wesentliche für einen Menschen besteht darin, seinen Weg durch die Geschichte zu finden, wozu insbesondere gehört, die Grundlage für seine Nachkommen zu legen, und wenn wir nicht nach einem, sondern nach den Menschen fragen, ist es auch nicht anders.

Das Problem ist nur, daß die Menschen weder Talent, noch Neigung haben, ihren Weg durch die Geschichte gemeinsam zu bestimmen.

Der Mensch ist ein Vehikel, um dieses Hindernis zu überwinden, sofern folgendes Dogma akzeptiert wird:
Indem das Wesentliche für den Menschen besorgt wird, wird auch das Wesentliche für die Menschen besorgt.
Der Mensch muß aber keinen Weg finden, sondern lediglich über die Möglichkeit verfügen, dem Gesetz seiner Seele folgen zu können: Indem das Gesetz seiner Seele beschrieben wird, wird der Begriff des Menschen mit Inhalt gefüllt, und indem dieses Gesetz auf eine geschichtliche Lage bezogen wird, läßt sie sich auf der Grundlage dessen, zu was sie den Menschen bringt, bewerten. Alles, was dann noch bleibt, ist sich für einen Weg zu entscheiden, welcher die Seele des Menschen nicht in Widerspruch zu sich selbst bringt.

Sohn des Menschen und Sohn Gottes zu sein, heißt, das obige Dogma anzuerkennen, denn andernfalls müßte sich ein Sohn Gottes weigern, ein Sohn des Menschen zu sein.

Stattdessen muß, wer das Dogma nicht anerkennt, ob er sich als Sohn Gottes sieht oder nicht, die Notwendigkeit der politischen Führung anerkennen, welche den Weg der Menschen durch die Geschichte an ihrer Statt bestimmt.

Das aber kann man der (katholischen) Kirche nicht vorwerfen: Zwar hat sie Könige von Gottes Gnaden ernannt, aber das Amt, den Weg der Menschen durch die Geschichte an ihrer Statt zu bestimmen, hat sie ihnen nicht übertragen, und tatsächlich hat sich unser Weg durch die Geschichte auch aus ganz anderen Quellen ergeben.

Die Formelgläubigen aber, welche unsere Geschichte seit dem 18. Jahrhundert zunehmend bestimmen, bis zu dem Punkt heute, an welchem der Mensch gezügelt und trotzdem unbeholfen ist, akzeptieren das Dogma der Gesegnetheit des Dienstes für den Menschen nicht, weshalb sie sich auch immer darauf berufen, den Menschen zu dienen und niemals dem, welchen sie darüberhinaus gerne als eine unbegründbare Denkfigur bezeichnen, da sie die Grundlage der Wegbestimmung durch die Geschichte durch die Menschen selbst ist.

Post Scriptum vom selben Tag. Es macht mich regelrecht wütend, daß δόξᾰ im Altgriechischen sonst stets Ansicht (was man von etwas oder jemandem erwartet oder glaubt) bedeutet, aber in der Bibel Herrlichkeit bedeuten soll. Richtig übersetzt heißt Johannes 17:5
Und nun, Vater, gibt mir [, wo ich] bei dir [bin,] den Glauben, welchen ich bei dir hatte, bevor die Welt ward.
Ich habe es auch in Johannes 1:14 korrigiert.

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10. März 2024

Zur Kontrolle der Erlebnis-(sub-)kulturen durch die katholische Kirche

Ich möchte die Betrachtung der abendländischen Geschichte in Kulturelle und subkulturelle Herrschaft unter den Aspekt der gesellschaftlichen Zielvorstellungen der katholischen Kirche bringen.

Die linke Hand der katholischen Kirche besteht aus den Sündern, welchen sie vergibt, und die rechte aus den Idealen, welche sie predigt. Wie ich im referierten Beitrag ausführte, signalisierte der Altar des Wiener Stephansdoms den Einzug eines neuen Ideals, nämlich daß die Welt für das einfache Volk (metaphorisch durch geflügelte Säuglinge dargestellt) zu gestalten wäre, weil es in ihr lebt, und bereits implizit darin enthalten ist die Vorstellung, daß das einfache Volk letztlich darüber zu entscheiden hat, in welcher Welt es leben will.

Und das ist immernoch das gesellschaftliche Ideal, welches die katholische Kirche predigt, und ein neues ist auch nicht in Sicht. Vielmehr erfüllt es weiterhin eine wichtige Funktion, nämlich den Glauben daran zu befestigen, daß sich auf seiner herrschaftlichen Grundlage, also der beschriebenen Kombination der christlichen Kultur mit demokratischer Willenssubkultur, das Reich Gottes in Form des Weltstaats verwirklichen ließe.

Nur daß die militärisch mächtigsten Staaten der Welt nicht auf dieser Grundlage stehen, weder die Vereinigten Staaten, noch Rußland oder China. Letztere liegen außerhalb des Einflußbereichs der katholischen Kirche, aber auf Amerika kann die katholische Kirche sowohl durch ihre linke, als durch ihre rechte Hand Einfluß nehmen.

Letzteres hat sie seit 2000 recht erfolgreich getan, die amerikanischen Vorstellungen eines guten Lebens nähern sich den europäischen zunehmend an, aber gleichzeitig setzen sich die organisatorischen Interessen des die amerikanische Erlebniskultur beherrschenden inneren Zirkels global immer mehr durch.

In gewisser Weise ist das der katholischen Kirche ganz recht:
  1. erzeugt es weltweit Antiamerikanismus und
  2. erlaubt es ihr, den inneren Zirkel wie gehabt durch ihre linke Hand zu kontrollieren.
Dostojewskij spricht es in Die Brüder Karamasow, genauer gesagt in der Erzählung vom Großinquisitor, offen aus, daß die katholische Kirche die Welt mit den Mitteln des Teufels regiert, Heinrich Heine ist vorsichtiger und gibt nur zu bedenken, daß der Ablaßhandel ein Gleichgewicht zwischen Gut und Böse herstellt, indem jede böse Tat eine gute nach sich zieht: Der Sünder beichtet und bezahlt für seine Vergebung ein Bußgeld, welches das heilige Werk der Kirche finanziert. Was Heine nicht sagt, ist, daß er damit der katholischen Kirche zugleich ein genaues Bild über die lokalen Machtkämpfe vermittelt, gerade wie heute Kriminelle der Anwaltskammer, wenn sie sich in der Hoffnung auf Straferleichterungen vertrauensvoll und großzügig an Anwälte wenden.

Die linke Hand weiß also, wer welche Verbrechen begeht, welche genau er begangen hat und welche er zu leisten im Stande ist, und sie beschirmt den, wer sich ihr gegenüber erkenntlich zeigt: Es ist eine einfache und effektive Kontrolle der Unter- und Oberwelt.

Deshalb mag es durchaus sein, daß die katholische Kirche über die zunehmende Macht des inneren Zirkels nur lachen kann. Das Problem ist aber folgendes: Entweder
  • sie setzt auf seine Überwindung durch ihre rechte Hand, oder
  • sie setzt auf seine Einspannung zu ihren Zwecken durch ihre linke, oder
  • sie setzt auf seine Überwindung durch ihre rechte und linke Hand,
und ersteres ist nur bis zu einem bestimmten Grade erfolgreich, da der innere Zirkel seine Feinde sanktionieren kann, und die zweite Möglichkeit ist mit dem Problem verbunden, daß das einfache Volk die Predigt ihrer rechten Hand als Heuchelei erkennt, da dem inneren Zirkel nichts an ihm gelegen ist, und der von ersterem beherrschte Weltstaat letzterem also eine andere Stellung als die gepredigte zuwiese, und letzteres riskiert den offenen Krieg gegen die stärkste Militärmacht auf Erden.

Es hat jedenfalls den Anschein, daß sich die katholische Kirche ihrer eigenen Legitimationskrise zum Trotz zunehmend auf ihre linke Hand verläßt, aber wenn das Bild der barocken Engel dabei zu einem schlechten Witz wird, wird sie finden, daß ihr niemand auf dem Weg in einen neofeudalen Weltstaat folgt, um dort, seiner Freiheit beraubt, sich wieder Respekt zu verschaffen, in einer Wiederholung der Entwicklung des mittelalterlichen Bürgertums unter den Bedingungen der die menschliche überflügelnden künstlichen Intelligenz, was ein absoluter Albtraum würde.

Nein, der Mensch ist keine verschiebbare Masse, selbst Kühe spüren, wenn es nicht in den Stall, sondern zum Schlachter geht. Die konkreten Anforderungen der Geschichte erlauben es nicht, sich der Kontrolle durch die katholische Kirche zu Liebe in den ihr vertrauten Bahnen zu bewegen.

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9. März 2024

Koordinationsleiden

Daß ich es grundsätzlich befürworte, daß sich Menschen koordinieren, nämlich
heißt nicht, daß sich ihre Koordination nicht auch zu einem Problem für die Allgemeinheit auswachsen kann, indem sie es eigenwillig versäumen, die Gehießenheit der Allgemeinheit einzubeziehen, das heißt indem sie
  • weltfremd eigenwillig umsetzen und den Eigensinn der Allgemeinheit, das heißt ihr Verlangen nach azf der Anerkennung ihres (subjektiven) Glaubens basierender Umsetzung, ignorieren,
  • vorlaut eigenwillig begegnen und das Vorwalten der Allgemeinheit, das heißt die auf dem Gelübde zu ihrer Vorliebe basierende Begegnung, ignorieren, und
  • eigenmächtig eigenwillig einordnen und das Urteilsvorrecht der Allgemeinheit, das heißt ihr Bestehen auf der auf ihrer gewissensmäßigen Verpflichtung basierenden Einordnung, ignorieren.
Die Koordinationsbemühungen unserer aktivistischen politischen Mechanik sind weitestgehend pathologisch, etwa
  • der weltfremde Klimaalarmismus, dessen Heilsvorstellung in etwa so überzeugend ist, wie ein Barbiehaus,
  • die vorlauten Klimaschutzmaßnahmen, welche sich der Allgemeinheit gegenüber so aufführen, wie eine Rockerbande im Wohnviertel, und
  • die eigenmächtige Redaktion der Wikipedia, welche, nachdem sie normale Menschen mit ihren Gepflogenheiten vergrault hat, zunehmend überfordert mit ihrer editorialen Verantwortung ist.
Wikipedia ist mittlerweile mehr Bibliothek denn Enzyklopädie, und es ist nicht gerade natürlich, den Bibliotheksbetrieb zu koordinieren, seine Delegation an Auftraggeber, die interessierte Öffentlichkeit, und Auftragnehmer, die Bibliothekare, ist natürlicher, aber im Rahmen des gemeinsamen Erkenntnisinteresses, welches sich in einem koordinierten Schulbetrieb (gemeint sind Schulen im antiken Sinn, also Platoniker, Stoiker und so weiter) niederschlägt, mag auch die Sammlung interessanter Literatur koordiniert werden, was in einigen Ecken der Wikipedia vielleicht auch so geschieht, etwa wenn es um weniger bekannte Rockbands geht, aber bei der Koordination des Schulbetriebs ist dann darauf zu achten, daß die Schule stets die Tuchfühlung zu jenen Teilen der Öffentlichkeit hält, welche ihr Erkenntnisinteresse teilt, was eine unaufdringliche allgemeine Präsenz voraussetzt, welche durch ihre Neugierde ein allgemeines Erkenntnisinteresse lebendig erhält und organisiert.

Ein Problem der modernen Informationstechnologie ist, daß sie ein solches begleitendes Mentorentum quasi unmöglich macht, da sich die vernetzte Gesellschaft  eigenwillig von Ort zu Ort teleportiert und dabei nicht wiederholt angesprochen werden kann. Daß dann so Geprägte ihre Vorhaben schließlich eigenmächtig koordinieren, und sei es in radikalen Terrororganisatioen, ist kein Wunder.

Post Scriptum vom selben Tag. Die Geister Gottes sind immer segensreich, aber Menschen entwickeln sich, und was auf einer bestimmten Entwicklungsstufe angemessen war, mag es auf einer späteren nicht mehr sein, wie zum Beispiel mit Puppen zu spielen, was die Vergegenwärtigung der eigenen Beweggründe erlaubt, später aber der Einsicht weichen muß, daß andere Menschen aus ihren eigenen Beweggründen handeln müssen, wie sehr schön in der Star Trek: The Next Generation-Episode True Q dargestellt, wo Amanda die Bedeutung von Free Will (Riker) kennen lernt, als ihr aufgeht, daß es einen Unterschied macht, ob sich in Riker's Liebe zu ihr seine oder ihre eigene Liebe ausdrückt. (Wer die Episode nicht kennt: Riker sagt: You can't make someone love you. und Amanda: Can't I?)

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8. März 2024

φ- und π-Funktion

Wie ich bereits sagte, gilt φ(Πi≤n pi) = Πi≤n (pi-1), wobei φ(N) die zu N teilerfremden Zahlen kleiner als N zählt, das heißt die Einheiten in ZN, wohingegen π(N) die Primzahlen zählt, welche kleiner oder gleich N sind.

Nach dem Primzahlsatz gilt, daß π(N)log(N)/N für hinreichend große N gegen 1 konvergiert. Ich werde in diesem Beitrag zeigen, daß
  1. der Anteil der Einheiten an ZΠi≤n pi, für hinreichend große n gegen 0 konvergiert und daß
  2. das Verhältnis des Anteils der Einheiten an ZΠi≤n pi, zu 1/log(Πi≤n pi) für hinreichend große n gegen 1 konvergiert.
Ad 1. Es gilt:
n>0 1/n = Πp (n≥0 p-n) = Πp p/(p-1)
und da erstere Reihe wie der Logarithmus mit wachsendem n gegen geht, tut es auch das letztere Produkt, so daß sein Kehrwert gegen 0 konvergiert.

Ad 2. Das Verhältnis von iΠi≤n pi 1/i zu log(Πi≤n pi) konvergiert gegen 1 und das von iΠi≤n pi 1/i zu Πi≤n pi/(pi-1) auch, da die überschüssigen Potenzen der geometrischen Reihen mit steigendem n zunehmend weniger ins Gewicht fallen. Somit konvergiert φ(Πi≤n pi)log(Πi≤n pi)/i≤n pi) gegen 1 und nach dem Primzahlsatz auch φ(Πi≤n pi)/π(Πi≤n pi), wobei es aufgrund der Tatsache, daß nur die pi Primzahlen kleiner als Πi≤n pi sind, welche keine Einheiten in ZΠi≤n pi sind und n gegenüber Πi≤n (pi-1) vernachlässigbar ist, trivial ist, daß φ(Πi≤n pi)/π(Πi≤n pi) nur Häufungspunkte größer oder gleich 1 haben kann.

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4. März 2024

Das göttliche Erbe, der göttliche Beistand und das Reich Gottes

  • Das Los der Anerkennung antizipiert die Verlegenheit, zu welcher sie führt,
  • der Segen der Verpflichtung die Begleiterscheinungen, zu welchen sie führt, und
  • die Gnade des Gelübdes den Stand, zu welchem es führt,
und insbesondere
  • das Los der Anerkennung von Heiligem das göttliche Erbe (oder eigene Kreuz),
  • der Segen der Verpflichtung zu Heiligem den göttlichen Beistand und
  • die Gnade des Gelübdes, sich auf das Heilige zu verlassen, das Reich Gottes,
so daß es in einer
  • Repräsentationskultur, deren (logische) Anerkennung auf etwas anderem als dem Heil beruht, keinen Begriff des eigenen Kreuzes gibt,
  • Willenskultur, deren Verpflichtung etwas anderem als dem Heil gilt, keinen Begriff des göttlichen Beistands, und
  • Erlebniskultur, welche sich auf etwas anderes als auf das Heil zu verlassen gelobt, keinen Begriff vom Reich Gottes.
Die Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika geloben, sich auf die Freiheit der Menschen zu verlassen, was ihre Verrohung beglaubigt. Das Fehlen eines Begriffs des eigenen Kreuzes begegnet insbesondere unter Wissenschaftlern, wiewohl es dort eine individuelle Frage der Anerkennung heilsirrelevanter Lehren ist. Und darin erweisen sich Sekten, daß sie keinen göttlichen Beistand kennen, denn die Wahrheit erzeugt keine uniforme Verpflichtung.

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Aus aktuellem Anlaß: Das Primat der Politik

So, da ihr jetzt alle da seid... ihr wißt ja, warum... wenn die Regierung beschließen sollte, daß wir ein gefährliches Image brauchen... nicht, daß der Scholz... also wirklich nicht... aber... also, wir müßten dann zu Potte kommen, aber dann woll'n die natürlich auch die Brücke treffen, und das ist nicht so einfach mit über drei Metern Ungenauigkeit... Ja, dann machen wir halt zwei Teams, Munitionsdepots können die schon nach 'ner Woche treffen, aber die Brückenpfeiler müssen sie mit Hilfe der Rawsensordaten beschreiben... Hä?... Ja, wir haben da nicht die Kapazität, das automatisch mit Photos zu machen, das erscheint alles als Code, und die müssen ein paar Monate üben, um da nicht mehr den Code, sondern nur noch Blonde, Brünette und Rotschöpfe... Ja gut, das organisier'n unsere Leute dann... War's das?... Sag' mal, wie lange dauert das eigentlich, bis die 50 Marschflugkörper verschossen haben?... Ja, nee, den Krieg wird das nich' entscheiden... Wir ham' den schon drei von unseren zwölf Luftabwehrsystemen gegeben... Die schießen da jetzt russische Flugzeuge ab, die nicht mehr die Chance haben, uns anzugreifen... Ha, ha!... Ja also, im Ernst, noch 'ne zweite Tranche, und dann is' aber auch Schluß!... Was sagst du da von mit dem Auto durch Polen fahr'n?... Nee, das sieht nicht gut aus, wenn das in die Presse kommt... die Daten können wir schon irgendwie an'ers übertragen... natürlich müssen wir das kontrollieren, sonst schießen die noch Kindergärten ab... So, meine Herren, ich seh' dann mal, was ich hier auf dem Markt für tropische Früchte kriege!
So läuft's anscheinend überall in Deutschland: Die Ampel verlangt Jungfrau'n. Ham' wir noch welche?

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3. März 2024

Kulturelle und subkulturelle Herrschaft

Viele wichtige gesellschaftliche Veränderungen lassen sich einzig auf der Grundlage der kulturellen Hebelpunkte und ihrer zugehörigen Kulturen nicht beschreiben, weshalb ich das Modell hiermit um adjungierte Subkulturen selber Art erweitere.

Ein Mitglied der Regierung einer
  • Repräsentationskultur heiße Eingeweihter,
  • Erlebniskultur Genosse (als Nießer eingeschränkten Zugangs, englisch Insider, daß sich Sozialisten so nennen ist ein Witz, welcher darauf beruht, daß es im Sozialismus keine eingeschränkten Zugänge und auch keine Außenseiter mehr geben soll) und
  • Willenskultur Dominator,
und um ihre Herrschaft auszuüben
  • weihen Eingeweihte ein,
  • laden Genossen ein und
  • dominieren Dominatoren.
Die Adjugation von Subkulturen zu Kulturen bewerkstelligen wir nun dadurch, daß wir es erlauben, daß ein Mitglied der Regierung einer Kultur oder Subkultur zugleich auch ein Agent einer Subkultur oder Kultur ist, wobei folgende Fälle für die Geschichte des Abendlandes relevant sind:
  • erklärte oder erwiesene Respektsperson: Genosse und Agent von Eingeweihten,
  • Beteiligter: Dominator und Agent von Eingeweihten,
  • Patron: Genosse und Agent von Dominatoren und
  • Statthalter: Dominator und Agent von Genossen.
Unter der Herrschaft der Sorge herrschten die Eingeweihten der katholischen Kirche alleine. Diese Herrschaft ging durch die ihr innewohnende Instabilität zu Ende und die Herrschaft der Rücksichtslosigkeit begann, in welcher die Adeligen als erklärte Respektspersonen von Gottes Gnaden die weltliche Subkultur der christlichen Kultur bildeten. Auch diese Herrschaft ging durch die ihr innewohnende Dynamik, nämlich daß sich ihre Abgrenzung als zunehmend unnütz erwies, zu Ende und die Herrschaft der Achtung begann, in welcher die Kompetenten als Respektspersonen im göttlichen Auftrag die weltliche Subkultur bildeten. Während von Gottes Gnaden auf der Zustimmung der katholischen Kirche gründet, ist die Unterstellung unter den göttlichen Auftrag eine individuell freiwillige, weshalb auch viele erwiesene Respektspersonen vor dem 30 jährigen Krieg zum Protestantismus übertraten.

Weder ist die Herrschaft der Achtung instabil, noch veraltet sie, da Repräsentationskultur und Erlebnissubkultur einander stützen. Sie kann nur dadurch zu Ende geben, daß sie unter ideellen oder materiellen Druck kommt, unter Innovationsdruck, wenn neues Wissen verfügbar wird, und unter Konformitätsdruck, wenn die Respektspersonen einen zunehmend abgehobenen Kreis bilden, wobei der Innovationsdruck, welcher die Reichen durch Neureiche ersetzt, die Abhebung beschleunigt und also mittelbar auch zu Konformitätsdruck führt, welche Platon als Ende der Oligarchie genauso beschrieben hat, wie die Instabilität als Ende der Aristokratie. Ob sich seine Beschreibung des Endes der Timokratie mit der hier angegebenen deckt, mag Geschmackssache sein.

Das Ende der Herrschaft der Achtung wurde indes von der katholischen Kirche vorhergesehen, welche aus diesem Grund, und um Schlimmeres, nämlich eine Willenskultur, zu vermeiden, bereits 1639 '(Jahr der Fertigstellung des Altars des Wiener Stephansdoms) den Gedanken in das christliche Bewußtsein pflanzte, daß es die Aufgabe des einfachen Volks sei, darüber zu entscheiden, in welcher Welt es leben wird, und im Rahmen dieser Vorstellung wurde die Herrschaft der Achtung schließlich durch die Herrschaft der Unvernunft, beziehungsweise die Demokratie, abgelöst, in welcher die Subkultur der an der Stadtplanung beteiligten Bürger am Reich Gottes der christlichen Kultur mitwirkt - allerdings nicht in den Vereinigten Staaten von Amerika, da es dort zur Verselbständigung der Erlebnissubkultur kam.

Eine solche Verselbständigung einer Subkultur heiße Verrohung. Reine Erlebniskulturen versanden oder erzeugen damit gleichbedeutend schließlich Konformitätsdruck, welcher zum ersten Mal während des Amerikanischen Bürgerkriegs seine Schatten vorauswarf und um die Jahrhundertwende dazu führte, daß aus den Genossen Patrone wurden, welche die amerikanischen Städte nach den Wünschen  der Subkultur ihrer Bürger planten. Diese freiwillige Berücksichtigung der Ausgegrenzten wurde unter Roosevelt durch eine Subkultur politischer Statthalter ersetzt, welche sich unter Wahrung der Interessen der Genossen (von Wall Street und Co.) professionell um die Berücksichtigung der Bürger kümmerten.

Die europäische Beteiligungssubkultur ist einstweilen stabil, jedenfalls im hiesigen historischen Maßstab, aber die amerikanische Statthaltersubkultur ist es nicht. Dafür, daß die Beteiligungssubkultur nicht prinzipiell stabil ist, liefert die Verrohung im Dritten Reich einen Beleg. Und heute gibt es drei verschiedene Szenarien für das Ende der Erlebniskultur und Statthaltersubkultur, welche aber alle in eine Willenskultur münden, nämlich
  1. das graduelle Anwachsen der Bürokratie bis zum Übergang in den Sozialismus,
  2. eine Übereinkunft der Statthalter und/oder Genossen den Konformitätsdruck in eine der drei möglichen Richtungen durch Irreleitung, Reinreiten oder Aufhetzung zu lenken, und
  3. ein äußeres Ereignis, welches den Konformitätsdruck durch Aufhetzung lenkt.
Das Bild des vom Himmel fallenden Blitzes bezeichnet stets ein äußeres Ereignis, welches zu einer Einsicht führt, aber wenn man Lukas 10:18 auf das Ende der Statthaltersubkultur bezieht, kann es nur eine Einsicht in das eigene Wollen sein, welches einem schlagartig klar wird, da weder die Konformität von Sekten, noch jene des Sozialismusses vom Himmel fallen kann, sondern beide sorgfältig vorbereitet werden müssen.

Post Scriptum vom folgenden Tag. Patrone und Statthalter lassen sich ebenfalls unter der Herrschaft der Unvernunft subsumieren. Was Demokratie genannt werden sollte, und was nicht, erfordert im Einzelfall einiges Urteilsvermögen: die Venezianische Republik, jedenfalls, sollte es nicht. Die Verfeinerung des Modells in diesem Beitrag erbringt natürlich nur den Beweis, daß es nicht im Widerspruch zu den bisherigen steht, und die hier entwickelte Betrachtung scheint etwas gewollt, aber die in ihr auftretenden Sichtweisen treten durchaus auch in der historisch belegten Deutung unserer Geschichte auf und liefern somit Anhaltspunkte unserer traditionellen politischen Wegbestimmung.

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1. März 2024

Die Formen der Aufdringung der Willenskulturen

Willenskulturen bestehen per Definition in der Verpflichtung ihrer Bürger zu vorbestimmten Vorhaben, und es gibt drei Weisen, diese Verpflichtung herbeizuführen, nämlich durch die drei Formen der Aufdringung, Irreleitung, Reinreiten und Aufhetzung,
  • durch Irreleitung, indem vorhabenbeherrschende Annahmen etabliert werden, wie in Sekten,
  • durch Reinreiten, indem öffentliche Selbstentwürdigung belohnt wird, wie im Sozialismus bei den Kampfsitzungen, in welchen die sich an ihnen Beteiligenden der Gerechtigkeit abschwören und sich dadurch von ihrem gegenseitigen Wohlwollen abhängig machen, oder allgemeiner in kriminellen Organisationen durch das Begehen von Verbrechen, und
  • durch Aufhetzung, indem das Bekenntnis zu einem lustbestimmten Willen belohnt wird, aus welchem sich die Vorhaben auf natürliche Weise ergeben, wie im Nationalsozialismus.
Daß der Wille im letzten Fall materieller und nicht sozialer oder ideeller Art ist, liegt daran, daß er die Grundlage der Organisation legen soll, ohne sie unnötig durch soziale oder ideelle Vorgaben einzuschränken. Es läßt sich belegen, daß die mongolische Kultur von den Buddhisten gezielt so gestaltet wurde, daß ihnen die muslimische abscheulich erscheinen mußte, und auf der Grundlage wurde Dschinghis Khan auf die Muslime losgelassen. Im Falle des Dritten Reichs wurde im wesentlichen das Ressentiment der einfachen Leute gegen die die gesellschaftlichen Regeln bestimmenden Kreise militarisiert, was sich aufgrund Deutschlands Niederlage im Ersten Weltkrieg vornehmlich nach außen richtete, ungeachtet dessen, daß der deutsche Adel hauptsächlich für das Ressentiment verantwortlich war, aber es läßt sich natürlich so ansehen, daß ihnen nie die Chance gegeben wurde zu zeigen, was sie können, weder vom deutschen Adel, noch von der die Nachkriegsordnung bestimmenden Entente.

Alle Willenskulturen sind Gefängnisse, gleich ob sie wie Sekten die Gültigkeit, wie der Sozialismus die Abhängigkeit oder wie der Nationalsozialismus den Willen in eine vorbestimmte Form zwingen, und alle erschöpfen sich an diesem Zwang, wiewohl es im Falle von Dschinghis Khan ein paar Jahrhunderte gedauert hat. Ich denke aber, daß es sich lohnt, die drei Formen zu erkennen und auseinander halten zu können, vergleiche auch Paragraph zur Meinungsverderbung.

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29. Februar 2024

Gesellschaftlich verallgemeinerte Daimonen

Ich hatte Daimonen als angeborene Verhaltensmuster definiert, welche elementare Verhaltensstrategien realisieren, in welche wir bei Bedarf zurückfallen.

Manche dieser Strategien sind grundsätzlich individueller Art und können die Dynamik einer Gesellschaft unmöglich bestimmen, etwa die erwählend-erwägenden Daimonen, andere aber finden gesamtgesellschaftliche Entsprechungen, wenn auch nicht nach kanonischem Muster, und mit den Entsprechungen der Tierdaimonen möchte ich mich in diesem Beitrag beschäftigen.

Wie gesagt, das Muster der Assoziation ist nicht kanonisch, es zerfällt bereits für die sechs Tierdaimonen in zwei verschiedene Ansätze:
  • Unke, Rabe und Bär sind die gesellschaftliche Verachtung der beurteilenden Gefühle der Sorge zugeordnet,
    • der Unke die Verachtung der Anteilnahme,
    • dem Raben die Verachtung der Wertschätzung und
    • dem Bär die Verachtung der Liebe, und
  • Frosch, Spinne und Wolf sind der hinterhältige Einsatz der kulturellen Hebel zugeordnet,
    • dem Frosch die kalte Beförderung der Ausschweifung,
    • der Spinne die feindliche Beförderung von Abhängigkeiten und
    • dem Wolf die böse Beförderung von Idealen.
Traditionell wird der Antichrist als Stellvertreter Christi auf Erden verstanden, welcher an der Spitze einer Repräsentationskultur über eine wölfisch dominierte Gesellschaft herrscht, was ehrlich gesagt unrealistisch ist, da das Tier zwar auf Wölfe zurückgreifen können wird, welche böse Ideale predigen, es sich bei seiner Herrschaft aber nicht um eine Repräsentations-, sondern um eine Willenskultur handeln wird, welche die gegenwärtige Erlebniskultur ablöst.

Die Offenbarung auszulegen konfrontiert einen stets mit dem Gefühl, ein Spinnennetz zu weben, weil der von ihr vorhergesagte Verlauf der Geschichte unnötig grausam scheint und auf diejenigen abfärbt, welche sich mit ihr beschäftigen. Es ist damit allerdings so wie mit einem Kind, welches seiner Mutter vorwirft, ein Spinnennetz zu weben, welches es von allerlei wichtigen Erfahrungen fernhält, weil sie ihm sagt, daß es an der Zeit ist, zu Bett zu gehen.

Eine fröschisch bestimmte Gesellschaft schließlich zeigt Hayao Miyazaki in Chihiros Reise ins Zauberland, nachdem Chihiro das Ohngesicht eingelassen hat.

Eine bärisch bestimmte Gesellschaft erfordert ziemlich viel Phantasie, eine rabische wird in den Mad Max-Filmen gezeigt, der Annahme folgend, daß die Zivilisation und mit ihr die guten Sitten über Bord geworfen wird, indem es hart auf hart kommt. Tatsächlich bedarf es allerdings großer Hybris, damit es hart auf hart kommen kann, ohne welche sich der Mensch eines Besseren besinnt und sich erweicht. In der Tat ist die westliche Wohlstandsgesellschaft seit 1980 ganz ohne Atomkrieg zunehmend rabischer geworden, wiewohl sie es mit geheuchelter Barmherzigkeit bemäntelt, wie gerade vor ein paar Tagen wieder, als sich etliche Stars nicht zu schade waren, zu schluchzender Musik die Fortsetzung minimalistischer Waffenlieferungen an die Ukraine zu fordern, damit Rußland nicht die falschen Schlüsse zieht, und damit rechnend, daß die Ukrainer nicht die richtigen ziehen.

Doch kommen wir nun zur unkisch bestimmten Gesellschaft, derentwegen ich diesen Beitrag schreibe. Ich behaupte, daß Formelgläubigkeit, wenn sie weit genug vorangeschritten ist, zur Herrschaft der Unke führt.

Der Beweisgang beruht darauf, daß der Formelgläubige schließlich zu dem Schluß kommen muß, daß die Evolution des Gemeinwesens, weil sie schneller verläuft als jene des Menschen, die Überstimmung der Stimmen erfordert, welche letztere leiten, und insbesondere die Überstimmung der Anteilnahme, weil sie den Stand des Staates im Wettbewerb der Staaten nicht hinreichend berücksichtigt.

Was er also tun wird, ist, einen Stab zu organisieren, welcher die nötigen Maßnahmen beschließt und die Regierungen abhängig von ihrer Wichtigkeit für seine Pläne, welche ihn erpreßbar macht, zur Ruhigstellung der Regierten bei der Verrichtung der von ihm vorgesehenen Arbeiten nötigt, und indem er das tut, werden Gehießene immer weniger im Stande sein, sich in ihre Staaten einzufinden, so daß diese zunehmend von Menschen dominiert werden, welche sich ihre Erfahrungen, Haltungen und Vorhaben anstaltslos vorschreiben lassen, in welcher Welt ich mich befand, als ich 20 war, wo nur noch 1ner unter 100 der künftigen Staatsdiener gehießen war und ich in einem Meer von Fremden schwamm, welche ihre Fremdbestimmtheit nicht störte, und ich begriff, daß mich meine Gehießenheit zu einem monumentalem Weg zwingen würde, welcher nur mit Gottes Beistand gelingen konnte. Wenn es aber soweit gekommen ist und die Formel sich die Menschheit unterworfen hat, spürt sie über sich den Geist der Unke, welcher über sie zu seinen Zwecken verfügt und sich schließlich in ihrer grimmigen Gebanntheit niederschlägt, zu was es bisher aufgrund anderer Faktoren noch nicht gekommen ist.

Abschließen möchte ich diesen Beitrag hingegen mit der Frage, wer passiv-aggressiv ist: Johannes, ich, Christian Bruhn?

Hört sich übrigens übel nach der Musik in The Spy Who Loved Me an. Ich erwähne das, weil Curd Jürgens', Christian Bruhns und meine Familie alle aus dem Dunstkreis Hamburgs stammen.

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28. Februar 2024

Fehleinschätzungen

Die Wertschätzung einer Verlegenheit richtet sich danach, auf wie viele Abhängigkeiten wir uns in ihr verlassen können, wobei es diejenigen Abhängigkeiten sind, auf welche wir uns nicht verlassen können, welche uns verlegen oder verschämt machen, worin sich eine Angst ausdrückt, nämlich der Entwicklung nicht gewachsen zu sein.

Auf der Basis einer wertgeschätzten Verlegenheit empfinden wir Kühnheit, doch wenn wir plötzlich bemerken, daß unsere Wertschätzung auf einer Fehleinschätzung beruhte, empfinden wir Schrecken, etwa wenn wir im Erholungswald größeren Raubtieren begegnen.

Glücklicherweise geschieht das eher selten, aber eine andere Art der Fehleinschätzung ist relativ verbreitet, nämlich das Verhalten unserer Mitmenschen falsch einzuschätzen, etwa wenn wir lügen zu glauben, daß sie die Lügen glauben.

Nun lüge ich prinzipiell nur, wenn es nicht darauf ankommt, ob jemand meine Behauptungen glaubt, also etwa Beamten gegenüber, welche denken, daß sie im Normalfall belogen werden, und keine Verfahren einleiten können, ihren Verdacht zu erhärten, aber es gibt einen Fall, wo wir uns alle ständig selbst etwas vormachen, nämlich daß wir alle eine Sprache sprechen, daß wir alle mit den selben Worten das Selbe meinen.

Und so kommt es bisweilen dazu, daß wir erschrecken, wenn uns jemand zu verstehen gibt, daß er bei einem bestimmten Stichwort an etwas anderes denkt als wir, und um so stärker, je weniger wir uns der Problematik, Begriffe definieren zu müssen, bewußt sind.

Es ist ein Zeichen der Unreife Unreifer, welche auf der Basis selektiver Wahrnehmung Urteile fällen und fürchten, daß dies offenbar wird und ihnen die Autorität dazu entzogen, indem sie selbst verurteilt werden, und desto mehr, je mehr sie haben, wobei ihnen freilich vernünftigerweise keine besondere übertragen würde und wo es dennoch geschieht, bald die Raserei regiert.

Insbesondere ist es besser, wenn die Legislative so dumm war, ein Gesetz so zu formulieren, daß es dem Gesetzestext nach etwas anderes besagt, als was die Legislative eigentlich beschließen wollte, es seinem Text nach zu interpretieren und sie zu seiner Neuformulierung zu zwingen, als das Prinzip, daß Gesetze so zu verstehen seien, wie sie gemeint sind, auf derart unreif konzipierte Gesetze auszudehnen.

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26. Februar 2024

Imperiale und verfassungsbündische Verfassung nach koranischem Schema

Euer Wächter kann nur Gott sein, und Sein Prophet und jene, welche glauben, welche Seine Verehrung etablieren und Almosen geben und sich im Gebet verneigen.
- Sure 5:55
Gottes Verehrung zu etablieren betrifft die Verfassung von Regeln, sich im Gebet zu verneigen ihre Anwendung und Almosen zu geben, ihre Befolgung zu ermöglichen, und wir können diese drei Bereiche auch als Legislative, Regelausübung und soziale Sicherheitsnetze bezeichnen, wobei das Augenmerk bei der Ausübung nicht auf der planmäßigen Umsetzung, sondern auf der sozialen Anerkennung liegt, also darauf, daß den Regeln durch den eigenen Einsatz Gewicht verliehen wird.

Betrachten wir, was das konkret für die imperiale und die verfassungsbündische Verfassung bedeutet:
  • die Legislative ist in beiden Fällen die Legislative,
  • die Regelausübung findet unter
    • der imperialen Verfassung im meritokratischen Wettbewerb statt, in welchem die für das Imperium notwendige soziale Anerkennung seiner Funktionseliten verankert wird,
    • der verfassungsbündischen Verfassung bei der Respektierung der verfassungsbasierten Versammlung statt, welche die für die verfassungsbündische Verfassung notwendige Freiwilligkeit der Zugehörigkeit zu einer Verfassung verankert,
  • soziale Sicherheitsnetze sind in beiden Fällen soziale Sicherheitsnetze.
Alle modernen Staaten sind imperial verfaßt. Unter Freiheit verstehen sie die legislative Mitbestimmung, unter Gleichheit die Zulassung zum meritokratischen Wettbewerb und unter Brüderlichkeit soziale Sicherheitsnetze.

Das Ziel des Imperiums ist die Maximierung seiner Leistungsfähigkeit, das Ziel des Verfassungsbundes die Selbstbestimmtheit seiner Bürger, zu welcher rege Anteilnahme an ihrer Verfassung gehört: entweder der Staatsapparat steht im Mittelpunkt oder der Mensch, wobei sich der Elefant des Staatsapparats um so mehr vor den Menschen fürchtet, je mehr er sie zu Mücken degradiert, wie das Imperium den Menschen ja auch erst gefährlich macht, gleichsam in schizoider Selbstverkennung.

Der koranische Rat ist zeitlos, aber die Zeit ist eigenwillig und läßt sich nicht mit ewiger Weisheit zähmen. Dennoch müssen ihr immer wieder Zügel angelegt werden, auch heute.

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25. Februar 2024

Zur Bedeutung des Sozialverhaltens beim Streben nach den drei Gütern

Die Dynamiken des Strebens nach den drei Gütern sind nicht unabhängig vom Sozialverhalten.

Genauer gesagt gehen sie mit den fremdbestimmten Sozialverhalten einher,
  • Wettbewerb mit Kiebigkeit (einstmals Parteiischkeit),
  • Abgrenzung mit Verspieltheit und
  • Geheimhaltung mit Glaubensverkörperung,
wobei die Glaubensverkörperung das Heil aus Sicht des eigenen Geistes erfaßt und ihn dadurch nicht nur für den Verkörpernden, sondern für alle, welche seinen Charakter teilen, aufrichtet, das heißt
  • Erregten die Bedingungen des Erregtseins auslegt,
  • Fordernden die Bedingungen des Forderns und
  • Gestimmten die Bedingungen des Gestimmtseins,
was aber nicht heißt, daß die Relevanz eines Glaubensverkörpernden auf seinen Geist beschränkt ist. Andererseits besitzen Lefebvre und Dostojewskij, etwa, für Leistungs-, beziehungsweise Umgangsfordernde durchaus eine spezielle Relevanz.

Unbestimmtes Sozialverhalten enthält sich einstweilen der gesellschaftlichen Dynamik, indem es sich vorbereitet, das heißt Routinen, Spiele oder Verkörperungen einübt (was sich nur bedingt damit deckt, sich zu wappnen, beziehungsweise zu positionieren oder zu überzeugen).

Konzeptual selbstbestimmtes Sozialverhalten überwindet die Dynamiken des Strebens nach den drei Gütern, wie ich im Falle der Zusammenarbeit bereits anmerkte, nämlich
  • stimulative Zusagen praktisch die Verschärfung,
  • verkörpernde Verbündung sittlich die Vergänglichkeit und die Verschärfung und
  • eröffnende Zusammenarbeit geistlich Instabilität, Vergänglichkeit und Verschärfung.
Und integrative Selbstbestimmtheit führt zu Agglomeration,
  • der autoritär gesinnte Diener strebt im Schatten seines Herrn nach Zugang,
  • der verkörpernde Kandidat im Schatten seines Prüfers nach Wissen, wodurch die Homogenitäten der konstitutiven Haltungen einer Kultur entstehen, und
  • der sich bindende Auftragnehmer im Schatten seines Auftraggebers nach Macht.
Als ich 20 Jahre alt war, habe ich mich immernoch vornehmlich als Außenseiter definiert, also als fremdbestimmt, und ich war entsetzt darüber, daß andere Fremdbestimmte das Feuer der Hölle unserer Zeit nicht als solches erkannten und es stattdessen schürten. Ihnen allen ist gemein, daß sie sich für unangreifbar halten, für Gäste am Buffet des Lebens, welche nur auszuwählen brauchen, wiewohl ihnen keine Speise wirklich schmeckt, beziehungsweise ihren Hunger stillt: Fremdbestimmtheit ohne inneren Kompaß ist ein Greuel, und die Verkörperung des eigenen Geists ein Segen, gleich unter welchem geistigen Horizont.

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23. Februar 2024

Zur Bedeutung von Bereitschaft und Kritik zur Überwindung der Unwesentlichkeit

Auch dieser Beitrag bedarf einiger begrifflicher Klärungen.

Zunächst einmal möchte ich Begriffe dafür einführen, sich im Rahmen einer Rückschau zu besinnen, nämlich
  • sich auf eine Abhängigkeit zu verlassen, indem in ihrem Rahmen verfolgt wird,
  • eine Gültigkeit zu erfassen, wenn in ihrem Rahmen eingelöst wird, und
  • sich für eine Verantwortlichkeit einzusetzen, wenn in ihrem Rahmen ausgelöst wird,
und dann hervorheben, daß wie
  • die Gunst den Zugang zu dem, wovon wir abhängig sind, mißt,
  • die Reife das Wissen vom Gültigen und
  • die Verläßlichkeit die Macht über die Verantwortlichkeit,
so
  • die Verbundenheit die Abhängigkeit selbst mißt (empfunden als Wertschätzung),
  • die Rechtschaffenheit die Gültigkeit selbst (empfunden als Liebe) und
  • der Friede die Verantwortlichkeit selbst (empfunden als Anteilnahme),
so daß
  • Geloben ein planmäßiges Verlassen ist und Bereitschaft und Treue im Bewußtsein der Verbundenheit zu spontanem führen,
  • Anerkennen ein planmäßiges Erfassen und Gerechtigkeit und Meisterschaft im Bewußtsein der Rechtschaffenheit zu spontanem führen und
  • Verpflichten ein planmäßiges Einsetzen und Tapferkeit und Barmherzigkeit im Bewußtsein des Friedens zu spontanem führen.
Weiterhin möchte ich meine 10 Jahre alten Erklärungen zu den sozialen Gefügen in diesem Licht betrachten: Eine Organisation, deren Rollen
  • für einander erfassen, heiße ein Rat (vormals Zurückgezogenheit),
  • für einander erfassen und von einander abhängen, eine Schule,
  • von einander abhängen, eine Partei,
  • von einander abhängen und sich für einander einsetzen, eine Clique,
  • sich für einander einsetzen, eine Bande, und
  • für einander erfassen und sich für einander einsetzen, ein Stab,
und wo alles zusammen statthat, handelt es sich um einen Staat,
  • von welchem wir abhängen, indem wir uns ihm anvertrauen,
  • für welchen wir erfassen, indem wir uns in ihn einbringen, und
  • für welchen wir uns einsetzen, indem wir uns in ihn einfinden,
und entsprechend auch von und für alle anderen Organisationen.

Unwesentlichkeit besteht darin, daß nichts und niemand von einem abhängt, und damit eine Gesellschaft aus ihr herausfinden kann, muß sie im Bewußtsein der Verbundenheit neue Abhängigkeiten eingehen, das heißt vom Geist der Bereitschaft erfüllt werden.

Nun ist es aber so, daß die Geister Gottes von den verschiedenen Herrschaftskulturen kooptiert werden können, nämlich
  • die Bereitschaft von Repräsentationskulturen,
  • die Gerechtigkeit von Willenskulturen und
  • die Tapferkeit von Erlebniskulturen,
wohingegen
  • Erlebniskulturen nicht nur die Bereitschaft, sondern sogar den günstigen Zugang unterdrücken müssen,
  • Repräsentationskulturen nicht nur die Gerechtigkeit, sondern sogar das reife Wissen, und
  • Willenskulturen nicht nur die Tapferkeit, sondern sogar die verläßliche Macht,
und
  • die Bereitschaft in Willenskulturen einen fetischistischen Beigeschmack hat,
  • die Gerechtigkeit in Erlebniskulturen einen eingebildeten und
  • die Tapferkeit in Repräsentationskulturen einen selbstverleumderischen,
so daß sich entsprechend Begeisterte natürlicherweise ihren Kooptationsversuchen widersetzen werden.

Die Art und Weise, wie sich Bereitschaft und Kritik (reifes Wissen) heute politisch gegenüberstehen, deutet auf einen Krieg zwischen Repräsentationskulturen einerseits und Erlebnis- und Willenskulturen andererseits hin, denn
  • Bereitschaft untergräbt alle Herrschaftskulturen außer der Repräsentationskultur und
  • reifes Wissen untergräbt nur die Repräsentationskultur,
aber diese antithetische Gegenüberstellung insbesondere Amerikas gegen Europa (die katholische Kirche), welche durch den sozialistischen Anstrich der heutigen (woken) bei der Bemühung der Bereitschaft stets vorgebrachten Selbstverleumdung, welcher die kirchliche Erbsünde entweder tarnt oder auf einen (pseudo-)sozialistischen Angriff auf sie zurückgeht, verschleiert wird, mag gerade die nötige Synthese bilden, um der Unwesentlichkeit zu entkommen, denn wenn wir an den Strukturen des Zeitalters der Werke festhalten (zu welchen die katholische Kirche gehört, beziehungsweise deren Rückgrat die katholische Kirche ist), wird es uns aufgrund der Eigendynamik seines generativen Zykels unmöglich sein, oder, um es biblisch auszudrücken: Wenn der Weizen und das Unkraut gewachsen sind, ist es an der Zeit, den Weizen zu ernten und das Unkraut ins Feuer zu werfen.

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22. Februar 2024

Herrschaftliche und natürliche Bewirkung des Gutes der Gesellschaft

Das Gemeinwohl ist für die Betrachtungen dieses Beitrags zu profan gefaßt, weshalb ich ihm den Begriff des Gutes der Gesellschaft gegenüberstelle, welches es seelisch bewirkt:
  • Wohlstand herrscht unter vertrauenswürdigen Menschen,
  • Abgestimmtheit unter rücksichtsvollen und
  • Verständigkeit unter segenspendenden,
wobei die drei Güter wie folgt gemessen werden,
  • die Macht von der Verläßlichkeit (empfunden als Eifer und Stimmigkeit),
  • der Zugang von der Gunst (empfunden als Gunst und Heiligkeit) und
  • das Wissen von der Reife (empfunden als Adäquanz und Geheuerheit),
und das Gut der Gesellschaft dadurch darin bestehen kann, daß das Streben nach den Gütern nicht zu den beschriebenen Dynamiken führt, da die Annahme, daß der Wohlstand nicht mit einer seelischen Läuterung einhergeht, nicht mehr gemacht werden muß, und wir entsprechend
  • Vertrauenswürdigkeit als zu Feindschaftsverzicht hinreichend und notwendig definieren,
  • Rücksicht als zu vorbedingungsloser Zugangsgewährung und
  • Segenspendung als zur uneingeschränkten Wissensmitteilung,
was insbesondere voraussetzt, daß
  • der Vertrauenswürdige auch verläßlich ist,
  • der Rücksichtsvolle auch geschickt (das heißt, die Gunst zu suchen weiß), und
  • der Segenspendende auch reif.
Natürlich kommt das Gut der Gesellschaft damit nun dadurch zu Stande, daß
  • gemeinnützige Abgrenzung zu gegenseitigem Vertrauen der sich Abgrenzenden führt und
  • verantwortungsvolle Geheimhaltung zu allgemeiner Rücksicht,
also durch die Vorteile lokaler Verbündung und globaler Vorsicht, was allerdings Raum genug für Fehden mit den peripheren Nachbarn läßt, üblicherweise motiviert vom Haß auf die erzwungene Vorsicht Fremden gegenüber, welche Dinge wissen könnten, welche die eigenen Nachbarn jedenfalls auch nicht wissen.

Die Natur wählt das Gute der Gesellschaft also nicht um seiner selbst Willen, sondern als Mittel zum Zweck, und entsprechend untreu sind ihm die Menschen von Natur aus, wenn sie nicht die Geister Gottes etwas anderes lehren, denn
  • Tapferkeit ist mehr, als nur verläßlich zu sein,
  • Bereitschaft mehr, als nur rücksichtsvoll zu sein, und
  • Gerechtigkeit mehr, als nur Segen zu spenden,
nämlich jeweils nicht bloß, nicht zu schaden, sondern ein ehrbares Ziel aufzurichten.

Herrschaft, andererseits, besteht stets darin, daß die Herrschenden unter einander ein gesellschaftliches Gut besitzen, welches die zugehörige Dynamik unter ihnen aufhebt, nicht aber in ihrer Beziehung zu den Beherrschten.

Der Grund hierfür liegt in ihren Befürchtungen, nämlich daß
  • Vertraute die Gunst der Stunde wittern und sie bescheißen,
  • Rücksicht Genießende sich für reif genug halten, ihren eigenen Formeln zu folgen und die Gesellschaft ihnen entsprechend zu normieren, und
  • Eingeweihte ihre Kompetenz benutzen, um Andere auszumerzen,
und entsprechend behalten sich die Regierungen von
  • Willenskulturen den inneren Zirkel der Macht vor,
  • Erlebniskulturen den inneren Zirkel der Zugänge und
  • Repräsentationskulturen den inneren Zirkel des Wissens.
Es ist allerdings möglich, daß sich die Regierung auf eine niedere Ebene verlagert, nämlich wenn
  • in einer Repräsentationskultur Formelgläubige, wie in den Vereinigten Staaten, die allgemeine Rücksicht ausnutzen und eine Erlebniskultur etablieren oder
  • in einer Repräsentations- oder Erlebniskultur Beschißgläubige, wie im Dritten Reich, das allgemeine Vertrauen und dann eine Willenskultur etablieren.
Mein Cousin ist übrigens genauso beschißgläubig wie Ferris Bueller oder Elon Musk, und der Logik nach auch Vivek Ramaswamy, aber wie Rudyard Kipling schon sagte: Die eigenen Windbeutel erkennt man an der Nasenspitze, bei den indischen ist es schwieriger.

Herrschaftlich, nun, läßt sich das Gut der Gesellschaft unter den Beherrschten, und das sind ja die Meisten, dadurch etablieren, daß ihnen in einer mißlichen Lage Güte erzeigt wird,
  • Verhinderte von einem grausamen Herrscher nicht getötet werden, obschon die Stunde günstig ist, es zu tun, was dazu führt, daß sie ihn genug fürchten, um einander zu vertrauen, aber nicht genug, um ihn zu bekämpfen, sei es Dschinghis Khan, Mao oder Lenin,
  • Unreife von einem gut vernetzten Herrscher nach einem ihrer Unreife geschuldeten Fehler (neuerlich) betraut werden, was sie rücksichtsvoll macht und auch die einzige menschliche Handlung ist, welche dies vermag, und
  • Unzuverlässige von einem verständigen Herrscher nach einer Peinlichkeit eingeweiht werden, was es ihnen unter Umständen ermöglicht, daran zu glauben, sich zu bilden, und schließlich selber segenspendend zu werden,
nur funktioniert das mit steigender Ebene zunehmend schlecht: Die Furcht vor einem Despoten verbreitet sich wie ein Lauffeuer, aber um Hochmütigen eine zweite Chance zu geben, muß man schon in ziemlich engem Kontakt mit ihnen stehen, und jemanden von seinen seelischen Qualen und seiner Unzulänglichkeit befreien kann man nur in einem intimen Verhältnis.

Freilich, ein Buch zu lesen ist ein intimes Verhältnis, aber natürlich nur, wenn es freiwillig geschieht.

Auch ist es so, daß das Gut der Gesellschaft, wenn es der Herrschaft entspringt, damit auf die Verhinderten, Unreifen und Unzuverlässigen beschränkt ist, und daß diese Voraussetzung kein Zustand ist, welchen man künstlich herbeiführen sollte - Kinder, freilich, sind das alles von Natur aus, wobei sie allerdings auch erst älter werden müssen, um herrschaftlich zum gesellschaftlichen Gut geführt werden zu können, und was das angeht: Natürlich können Kinder nicht auf despotische Weise zur Vertrauenswürdigkeit geführt werden, weshalb sie stattdessen mit Belohnungen und Strafen gegängelt werden, sich an irgendwelche Regeln zu halten, vorgeblich, um Rücksicht zu lernen, was aber keine Rücksicht erzeugt, sondern totale Rücksichtslosigkeit, sie jedoch schließlich auf die selbe Weise  vereint, wie Despoten Erwachsene vereinen. Wo sich auch Erwachsene so vereinen lassen, geben sie ihren Herrschern das gute Gefühl, keine Despoten zu sein, aber die Despotie fällt weit weniger schwer ins Gewicht als die Dynamik der so oder so erzeugten Herrschaft, und ich möchte fernerhin vermuten, daß Erwachsene, welche sich so vereinen lassen, gravierende Fehlbildungen aufweisen.

Also, es gibt das Gut der Gesellschaft, und ich denke, es ist weitestgehend unbestritten, aber weder aus der Natur heraus, noch von zentraler Stelle, kommt es in die Welt, sondern aus der persönlichen Bekanntschaft von natürlich Strauchelnden mit ihnen herrschaftlich Aufhelfenden. Es gibt noch etliches zur gegenwärtigen Situation zu sagen, die eigentümliche Kombination aus Bereitschaft und Kritik, welche nötig ist, aber um dahin zu kommen, muß der Vorlauf abgeschlossen werden.

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20. Februar 2024

Die geschichtliche Funktion des geduldeten Lasters

Platon erläutert die soziale Funktion des geduldeten Lasters durch den Erweis besonderer Tugend nach vollzogenem Kampftrinken, aber das ist nicht seine geschichtliche Funktion.

Natürlich läßt sich auch an der von Platon behaupteten sozialen zweifeln, wenn man an Ausdrücke wie Miesepeter oder Spielverderber denkt, aber dieser Zweifel berührt die geschichtliche, so daß wir ihm nicht eigens nachspüren müssen.

Es kennzeichnet das Zeitalter der Werke im Gegensatz zum Zeitalter der Wacht, daß die rechte Haltung zur Ausfüllung der verschiedenen gesellschaftlichen Rollen nicht mehr in Form eines Pantheons von ihm verkörperter zu ihnen qualifizierenden Tugenden vorgegeben, sondern individuell entwickelt wird. Allerdings ist es schwierig, dem Einfluß eines einmal etablierten Pantheons zu entkommen, so daß die Haltungsentwicklung tendentiell akademisch bleibt, beziehungsweise in der Antike akademisch geblieben ist. Die germanischen Barbaren waren hingegen unbehauen genug, um wirklich zu neuen Konzepten zu gelangen, wobei eine edle Haltung zu entwickeln zunächst dem Adel vorbehalten blieb.

Anfang des 17. Jahrhunderts verlagerte sich der Fokus aber auf das gemeine Volk, welches nun einerseits vom Adel erzogen und andererseits sich seine Zukunft selbst ausmalend seine Rolle im Reich Gottes suchte, und diese wurde mit der Französischen Revolution rechtskräftig.

Aber während in den 150 Jahren von 1639 bis 1789 diese Rolle wuchs, erstarrte sie fortan, was dem Übergang von der gemeinschaftlichen in die persönliche Phase des Glaubenszykels entspricht, aber deshalb nicht naturgesetzlich ist, sondern vielmehr auf eine bestimmte Weise bewerkstelligt wurde, um welche es in diesem Beitrag geht.

Wie gesagt kann der Katholizismus als eine Bewegung zur Etablierung bestimmter Menschenführungsverhältnisse verstanden werden, gegen welche der Protestantismus, zunächst in Böhmen, protestierte und sie schließlich erfolgreich in Nordeuropa durch andere ersetzte, was letztlich daran liegt, daß die Umgangsfordernden mehr zur Koordination neigen als die Leistungsfordernden und es in Nordosteuropa mehr von ihnen gibt als im Südwesten des Kontinents. Dieser Hang zur Koordination im Verbund mit Idealvorstellungen christlicher Gerechtigkeit macht die betroffenen Gesellschaften politisch dynamisch, was die katholische Kirche organisatorisch überfordert. Ein wesentliches Ziel der Französischen Revolution, welche die katholische Kirche unter anderem durch die vorgebliche Stümperei Kardinal de Rohans hervorbrachte, bestand darin, diese Dynamik zu bremsen, um die betreffenden Gesellschaften in eine institutionale Form gießen zu können, welche sich einerseits mit der entwickelten Rolle des gemeinen Bürgers vertragen sollte und andererseits von ihr nach etabliertem Muster kontrolliert werden konnte.

Und genau dazu dient die Duldung des Lasters: Sie ersetzt die Freiheit, eine gottgefällige Haltung zu entwickeln, durch die Freiheit, etablierte Haltungen anzugreifen, und während erstere zu neuen Haltungen und Tugenden und damit auch gesellschaftlichen Rollen führt, führt letztere stets nur zu der Einsicht, daß es besser gewesen wäre, die etablierten Tugenden nicht anzugreifen, so daß die ideale Haltung erstarrt.

Unter dem Vorwand also, die Menschen von ihren überholten Moralvorstellungen zu befreien, stellt die katholische Kirche sicher, daß sich die Menschen gerade nicht von ihren überholten Moralvorstellungen befreien, denn befreien tun wir uns stets nur durch Aufbau und nicht durch Verwüstung: Will ich eine Gruppe von mir abhängig machen, so werde ich ihr raten, die Unverständigsten in ihr die Entscheidungen treffen zu lassen, und wenn ich einen einzelnen Menschen von mir abhängig machen will, so werde ich ihm raten, seinen unsinnigsten Impulsen zu folgen.

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Das Rudelgebet

Als ich ungefähr zwölf Jahre alt war, genau weiß ich es nicht mehr, hatten wir einen Hund, Timmy, welcher irgendwann anfing, nach dem Parfüm meines Klavierlehrers zu riechen, und dessen Verhalten sich danach veränderte, dergestalt er ständig unruhig, ja, aufgekratzt war, was ein paar Wochen anhielt, bis er vor ein Auto lief und sich ein Bein brach und sich winselnd in sein Körbchen zurückzog und aufhörte zu fressen.

Ich kann die Empfindung gut genug nachvollziehen, um zu sagen, um was es sich bei ihr handelt, nämlich um ein fügendes Gebet, welches das Rudel mit einem günstigeren Los segnet, als welches man selber erfahren hat.*

Schopenhauer bezieht sich auf dieses (abschirmende) Gebet, wenn er sagt, daß der Selbstmörder nicht resigniert habe, sondern hoffe, unter günstigeren Umständen wiedergeboren zu werden, wobei nach ihm natürlich ein Hund wie der andere ist.

Was ich hingegen nicht nachvollziehen kann, ist, wie unkritisch dieses Gebet in unserer Gesellschaft zur Rechtfertigung instinktiven Versagens, so nach dem Motto: Es ist zwar bitter, aber ist es nicht auch süß?, herangezogen wird, wenn es darum geht, Abschied zu nehmen, sei es von herangewachsenen Kindern, deren Los man instinktiv als ungünstig einschätzt, oder auch von der Welt, wenn man nach einem langen Leben mit ihr zusammen alles verliert, was einem teuer ist: Eltern sollten ihre Kinder nicht unvorbereitet einem ungünstigen Los überlassen, und der Mensch sollte im Laufe seines Lebens mehr wertzuschätzen lernen, als seine eigenen Gelegenheiten.

Aus der Bemühung der Edelkeit des Rudelgebets spricht die Weigerung, für die Gesellschaft, in welcher man lebt, Verantwortung zu übernehmen, und diese Weigerung ist mir verhaßt. Ich sah gestern Open Season, und Boog hat nicht ein Mal in der Wildnis etwas zu fressen gefunden, so daß Beth allen Grund hat, sich über sein Los Sorgen zu machen. Und dennoch soll der Zuschauer glauben, daß alles in Ordnung ist und seinen natürlichen Gang geht.

Der Film ist übrigens nicht ganz so schlecht wie ähnliche: bei aller Posiererei besitzt er einen äußerst lebenserfahrungsgesättigten Unterton, welcher zum Ende hin allerdings in die zynische Bemerkung mündet, daß, wer's anders nicht schafft, es eben auf kriminellem, oder sagen wir einmal unorthodoxem, Wege versuchen muß. Aber auch das läßt sich verteidigen, wenn man es als Gesellschaftskritik und nicht als persönliche Aufforderung versteht, wiewohl Oliver Stone's Scarface natürlich zeigt, wie wenig Manche geneigt sind, selbst die klarste gesellschaftliche Kritik als Tragödie, statt als Heldenepos, zu verstehen.

* Es ist tatsächlich ein fügendes und kein gebietendes Gebet, das heißt, das Los wird nicht gesucht und heraufbeschworen, sondern augenblicklich auf ein günstigeres Gleis gestellt.

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18. Februar 2024

Fortschritt der basalen Vorbereitung und Gemeinwohlentwicklung im generativen Zykel

Das im generativen Zykel gemeinschaftlich Entwickelte ist das Gemeinwohl, aber es ist nicht ganz passend, es als Macht, Zugang oder Wissen zu bezeichnen. Besser ist es im Falle des generativen Zykels des Zeitalters der
  • Werke von Wohlstand(skultur),
  • Wacht von Abgestimmtheit (der Partnerschaft) und
  • Wunder von Verständigkeit (der Bildung)
zu sprechen, was aber nichts an der jeweiligen Dynamik ändert: Mit
  • wachsendem Wohlstand wird der Wettbewerb auswegloser,
  • wachsender Abgestimmtheit die Abgrenzung unergiebiger und
  • wachsender Verständigkeit eine geheimhaltende Schule immer öfter genötigt, insbesondere wenn sie eine von vielen einander nicht vertrauenden ist,
und dazu kommt es am Ende des entsprechenden Zeitalters.

Gleichzeitig schreitet die basale Vorbereitung im Rahmen der Basis des generativen Zykels im Laufe eines Zeitalters voran, der Ausbau einer
  • Versorgungsstruktur im Rahmen einer Erschließung seitens einander Unterstützender,
  • Handhabungsstruktur im Rahmen einer Ergründung seitens eine Lehre Anerkennender und
  • Vorratsstruktur im Rahmen einer Urbarmachung seitens Vorräte Gewährender.
Zunächst erfolgt der Ausbau der jeweiligen Struktur naiv, dann nach bewährtem Muster und schließlich gerät er aufgrund des mit ihm zusammen fortgeschrittenen Gemeinwohls in eine Krise,
  • die Versorgungsstruktur erscheint angesichts ausweglosen Wohlstands zunehmend gefährlich,
  • die Handhabungsstruktur angesichts unergiebiger Abstimmung zunehmend überholt und
  • die Vorratsstruktur angesichts (zu Überfällen) genötigter Verständigkeit zunehmend wertlos,
und diesen drei Phasen, der Naivität, des Schemas und der Krise, entsprechen die sieben Siegel, Trompeten und Schalen der Offenbarung, und auch in meiner Melodie der Geschichte des Abendlands spiegeln sie sich wieder:
Naivität: Geht es wirk-lich?
Übergang zum Schema: Ja!
Schema: Es
Krise: muß
Rückzug aus der Struktur:: so
Aufgabe der Struktur: geh'n.
(Text nach Motto: Schwamm d´rüber!)
Um am Anfang eines neuen Zeitalters die Grundlage für das zu entwickelnde Gemeinwohl zu legen, braucht es aber ebenfalls eine basale Vorbereitung, also am Anfang des Zeitalters der
  • Werke eine Vorratsstruktur,
  • Wacht eine Versorgungsstruktur und
  • Wunder eine Handhabungsstruktur,
welche also in der Umbruchszeit erarbeitet werden muß und die eigentliche kulturelle Leistung darstellt, welche den Übergang in das neue Zeitalter ermöglicht - die Vorratsstruktur am Anfang unseres Zeitalters verdankte sich wie gesagt dem Technologietransfer aus der antiken in die mittelalterliche Welt, die Versorgungsstruktur am Anfang des letzten Zeitalters der Wacht beruhte auf der Hierarchisierung der Gesellschaft und den notwendigen Aufbau einer Handhabungsstruktur heute habe ich im vorigen Beitrag behandelt.

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